Das sind die 2024 zertifizierten e5-Gemeinden
Am 17. Oktober hat in Dornbirn die jährliche Auszeichnung der e5-Gemeinden stattgefunden. Zwölf Gemeinden stellten sich heuer dem strengen Audit über ihre Energiepolitik der letzten Jahre. Das Ergebnis des Audits wird mit „e“s dargestellt, analog den Sternen in der Hotellerie. Satteins, Klaus und Bezau verzeichneten bei ihrem ersten Antreten mit 3 bzw. 2 „e“ einen mehr als achtbaren Einstiegserfolg.
In Zeiten, in denen die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher spürbar werden, gewinnen engagierter Klimaschutz und die energiepolitischen Aktivitäten der Vorarlberger Gemeinden immer mehr an Bedeutung. Seit mehr als 25 Jahren begleitet das e5-Programm Gemeinden auf ihrem Weg zu einer zukunftsfähigen Entwicklung und unterstützt Kommunen dabei, ihre Energie- und Klimaschutzziele systematisch zu definieren und umzusetzen. Aktuell nehmen bereits 50 von 96 Vorarlberger Gemeinden am e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden teil.
"Die e5-Gemeinden sind unverzichtbar auf dem Weg zur Energieautonomie."
Daniel Zadra, Energielandesrat
„Die e5-Gemeinden sind unverzichtbare Partner*innen bei der Umsetzung der landesweiten Energieautonomie-Strategie. Sie sind nicht nur Vorbilder für nachhaltiges Handeln, durch ihr langfristiges Engagement in Bereichen wie klimaneutrale Verwaltung, dem Ausbau erneuerbarer Energien oder der umweltfreundlichen Mobilität treiben sie die Energiewende aktiv voran – und inspirieren auch andere Kommunen, diesen Weg einzuschlagen“, sagt Energielandesrat Daniel Zadra.
Bludenz, Hard und Nenzing energieeffizienteste e5-Gemeinden 2024
Bei der diesjährigen Zertifizierung konnten gleich drei e5-Gemeinden, darunter die Stadt Bludenz sowie die Gemeinden Hard und Nenzing, mit „4 e“ eine hervorragende Bewertung erzielen. Bludenz hat mit innovativen Projekten den Sprung von „3 e“ auf „4 e“ geschafft. Die Alpenstadt nutzt bereits seit vielen Jahren die Abwärme der Industrie zur Energiegewinnung, zum Beispiel von der Textilfirma Getzner, um städtische Gebäude über ein Nahwärmenetz zu versorgen. Auch große Stromverbraucher, wie das Freizeitressort Val Blu, sind angeschlossen. Des Weiteren hat sich Bludenz im Jahr 2021 per Stadtratsbeschluss zu „MissionZero“ verpflichtet und will bis 2035 eine klimaneutrale Stadtverwaltung erreichen. Und mit dem geplanten Biomasse-Nahwärmenetz ab 2025 können bald weitere städtische Gebäude mit erneuerbarer Energie versorgt werden.
Die Marktgemeinde Hard hat insbesondere im Bereich der Mobilität wichtige Projekte umgesetzt wie Begegnungszonen im Ortszentrum, der neue Bahnhof Hard-Fußach oder eine sanfte und kombinierte Mobilität durch den fortlaufenden Ausbau von Fuß- und Fahrradwegen weiter forciert. Zudem legt die Gemeinde auch großen Wert darauf, ihre Bürger*innen bereits in der Planungsphase von Projekten mit einzubeziehen, wie bei der Sanierung und dem Neubau des Strandbads Hard, der künftigen Entwicklung des Hafenparks samt Thaler-Areal, aber auch im Rahmen des Projekts „Nimm Platz“, einer Teil-Entsiegelung des ehemaligen Schulpatz Markt am Dorfbachplatz.
Nenzing ist in diesem Jahr mit einem Auditergebnis von 72 Prozent die bestbewertete e5-Gemeinde. Die Fernwärme Nenzing gilt als ein wichtiger Schritt in Richtung erneuerbarer Wärmeversorgung. Die Gemeindegebäude werden bereits vorwiegend mit Strom aus eigenen Wasserkraftwerken versorgt. Auch das Biomasse-Heizkraftwerk wurde in kürzester Planungs- und Bauzeit realisiert, um die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren fossilen Energieträgern in der Raumwärme zu reduzieren und durch regionale Biomasse zu ersetzen. Mit diesem Projekt kann die Gemeinde künftig auch als Wärmelieferant für Haushalte und Betriebe zur Verfügung stehen und die Wärmewende aktiv vorantreiben.
"Das e5-Programm ist kein kurzfristiger Trend. Es befähigt Gemeinden zur langfristigen und systematischen Arbeit an Energieeffizienz und Klimaschutz."
Gregor Sellner, e5-Programmleiter
„Das e5-Programm ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine langfristige Strategie für Gemeinden. Die e5-Teams setzen fraktionsübergreifend Klimaschutzprojekte um und schaffen dauerhafte Strukturen für die zukunftsfähige Entwicklung der Gemeinden“, betont Gregor Sellner, e5-Programmleiter im Energieinstitut Vorarlberg.
Satteins, Klaus und Bezau heuer erstmals zertifiziert
Satteins, Klaus und Bezau haben sich heuer erstmals als jüngste Zugänge der e5-Gemeinden einer erstmaligen Zertifizierung gestellt. Während Satteins und Klaus jeweils „2 e“ erreicht haben, konnte sich Bezau mit Projekten wie Pflanzenkohle, der Teilnahme am Label „Radfreundliche Gemeinde“ oder einem vorbildlich umgesetzten räumlichen Entwicklungsplan (REP) mit Beteiligung der Bürger*innen auf Anhieb „3 e“ sichern.
Gemeinde | 2024 | % | Gemeinde | 2024 | % | |
Klaus | ee | 45 | Koblach | eee | 58 | |
Lochau | ee | 45 | Gaißau | eee | 59 | |
Satteins | ee | 46 | Krumbach | eee | 60 | |
Brand | ee | 47 | Bludenz | eeee | 66 | |
Schwarzach | eee | 54 | Hard | eeee | 67 | |
Bezau | eee | 57 | Nenzing | eeee | 72 |
*Der durchschnittlichee Umsetzungsgrad der sechs Handlungsfelder (Entwicklungs- und Raumplanung, Gebäude & Anlagen, interne Organisation, Kommunikation & Kooperation, Mobilität, Ver- & Entsorgung) in Prozent wird vereinfacht mit der „e“-Wertung dargestellt (von „e“ < 25 % bis „eeeee“ > 75 %).