Ziel 4: Niedrige Betriebskosten
Die Betriebskosten setzen sich zusammen aus den Ausgaben für Heizung, Warmwasser, Elektrizität, Trink- und Abwasser sowie den Unterhaltsarbeiten.
Wer die Betriebskosten niedrig halten möchte, sollte ein Auge auf folgende Themen werfen:
- Geringer Energiebedarf
- Geringer Trinkwasserbedarf
- Niedrige Stromkosten
Entscheidend für die Höhe der Betriebskosten ist das Verhalten der Nutzer. Doch bereits in der Planungsphase werden Weichen für die Höhe der späteren Betriebskosten gestellt. Dabei gilt es zukünftige Entwicklungen, z. B. steigende Energiepreise, zu berücksichtigen. Die drei entscheidenden Bereiche sind Energie, Trinkwasser und Strom.
Geringer Energiebedarf
Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser wird als Energiemenge in Kilowattstunden (kWh) bezogen auf einen Quadratmeter beheizte Bruttogeschossfläche (BGF) und Jahr (a) angegeben (kWh/m2BGFa). Der Heizwärmebedarf wird nach einer standardisierten Methode berechnet. Dabei wirken sich auf den Energieverbrauch aus:
Gebäudeform
Je weniger Oberfläche ein Gebäude aufweist, desto weniger Energie geht verloren. Eine kompakte Gebäudeform steht unter Umständen im Widerspruch zu Forderungen wie Tageslichtnutzung und gestalterische Antwort auf die Grundstücksform. Dies erfordert ein sorgfältiges Abwägen aller Aspekte.
Passive Sonnenenergienutzung
Dies kann vor allem durch größere südseitige Fenster erreicht werden. Zusätzlich setzt eine solche Maßnahme wärmespeichernde Böden und Wände sowie ein rasch reagierendes Heizsystem voraus. Gegen eine mögliche Überwärmung während der Sommermonate hilft Beschattung.
Optimale Wärmedämmung
Eine sehr gute Wärmedämmung, optimale Fenster sowie eine luftdichte Gebäudehülle sind wichtige und langfristig kostengünstige Maßnahmen zur Verringerung des Heizwärmebedarfes. Wichtig zu beachten ist, dass diese drei Maßnahmen jeweils aufeinander abgestimmt werden müssen.
Komfortlüftung
Mit Hilfe einer Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung kann der Energieverlust, der normalerweise bei der Fensterlüftung entsteht, reduziert und gleichzeitig eine gesunde Raumluft gesichert werden. Eine optimale Planung umfasst die Kombination der beschriebenen Maßnahmen.
Geringer Trinkwasserbedarf
Jedes Jahr fallen ca. 1.000 Liter Regenwasser auf einen Quadratmeter Ihres Grundstückes. Ein 4-Personen-Haushalt verwendet ca. 150 Liter Trinkwasser je Tag. Normalerweise gelangt dieses Wasser ungenutzt in die Kanalisation und weiter in die Kläranlage. Dieses Wasser könnte allerdings auch umweltgerechter genutzt werden. Zwei grundsätzlich verschiedene Anforderungen an das Wasser werden dabei unterschieden.
Trinkwasser
kann durch einen sparsamen Wasserhaushalt und durch technische Maßnahmen (z. B. wassersparende Armaturen, WC-Spülkasten, Waschmaschinen usw.) umweltgerecht verwendet werden.
Regenwassernutzung
Regenwasser sollte möglichst am Grundstück versickern oder zur Gartenbewässerung verwendet werden. Entsiegelte Flächen oder Dachbegrünungen begünstigen die Versickerung und schaffen ein gutes Mikroklima. Regenwasser wird in den natürlichen Kreislauf (Grundwasser) zurückgeführt und die Kläranlagen werden vor allem bei starkem Regen von großen Wassermengen entlastet.
Regenwasser kann auch zur WC-Spülung etc. verwendet werden. Bei diesen Systemen sind die Investitionskosten und die Verkeimungsgefahr der Trinkwasserleitung zu beachten.
Niedrige Stromkosten
Beim Neu- und Umbau und beim Ersatz veralteter Geräte bietet sich die einmalige Gelegenheit, Strom im Haushalt zu sparen und die Stromkosten zu senken. Technische Lösungen und Geräte dafür sind vorhanden und erprobt, die Investitionen lohnen sich. Was bleibt, ist sich zuverlässige Produktinformationen zu beschaffen.
Energiesparende Technologien
Für Herd, Waschmaschine, Geschirrspüler, Kühlschrank, Tiefkühltruhe und Leuchtmittel sind sehr energieeffiziente Geräte am Markt verfügbar. Alleine durch die Auswahl der marktbesten Energiespargeräte kann der Strombedarf gegenüber Standardgeräten um mehr als die Hälfte reduziert werden. Zudem sind solche Geräte häufig nur unwesentlich teurer. Durch ein optimales Beleuchtungskonzept (Natur- und Kunstlichtplanung) kann gute Beleuchtung und Energieeinsparung kostengünstig kombiniert werden.
Steuerungen
Für viele Stromverbraucher können Steuerungen mit Zeitschaltuhren (z. B. für Umwälzpumpen und Abluftventilatoren), Bewegungsmelder sowie Fluoreszenzleuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten verwendet werden.
Bauliche Maßnahmen
Bei der Wäschetrocknung sind bauliche Maßnahmen technischen vorzuziehen. Auch optimale Tageslichtnutzung kann durch bauliche Maßnahmen, wie z. B. das Weglassen der Fensterstürze, erreicht werden.
Info
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