Das Netzwerk "Wirtschaft Mobil" wächst weiter
Einer der größten Verursacher von klimaschädlichen Emissionen ist der Mobilitätssektor. Der tägliche Weg zur Arbeit und berufliche Fahrten spielen insbesondere in Vorarlberg eine große Rolle. Seit 2013 übernehmen führende Arbeitgeber aktiv Verantwortung und entwickeln gemeinsam Lösungen für umweltfreundliche (Pendler-)Mobilität im „Netzwerk Wirtschaft MOBIL“. Und das Netzwerk wächst: 2022 kommen drei weitere Unternehmen dazu.
14 führende Vorarlberger Arbeitgeber praktizieren aktiven Klimaschutz
Einer der größten Verursacher von klimaschädlichen Emissionen ist der Mobilitätssektor. Der tägliche Weg zur Arbeit und berufliche Fahrten spielen insbesondere in Vorarlberg eine große Rolle. Seit 2013 übernehmen führende Arbeitgeber aktiv Verantwortung und entwickeln gemeinsam Lösungen für umweltfreundliche (Pendler-)Mobilität im „Netzwerk Wirtschaft MOBIL“. Und das Netzwerk wächst: 2022 kommen drei weitere Unternehmen dazu.
Im Schnitt werden in Vorarlberg 48 Prozent aller Wege mit dem Auto durchgeführt. Betrachtet man nur die Wege, die vom Wohnort zum Arbeitsort zurückgelegt werden, so liegt dieser Wert mit 56 Prozent noch deutlich höher. Arbeitswege werden also überdurchschnittlich oft mit dem eigenen Pkw zurückgelegt. Dabei ist das Auto nicht nur für die Pendlerinnen und Pendler ein relativ teures Verkehrsmittel. Auch die Unternehmen müssen tief in die Tasche greifen. Bis zu 10.000 Euro kostet ein oberirdischer Parkplatz im Ballungsgebiet Rheintal, 30.000 Euro und mehr der Parkplatz in einer Tiefgarage. Eine Verlagerung des Pendler*innenverkehrs hilft damit nicht nur der Umwelt.
Drei Neueinsteiger - i+R Gruppe, BayWa Vorarlberg und Raiffeisen Landesbank Vorarlberg
Das Netzwerk Wirtschaft MOBIL besteht aus führenden Arbeitgebern in Vorarlberg und Liechtenstein. 19.358 Mitarbeiter*innen pendeln täglich zu ihrem Arbeitsplatz in die Wirtschaft MOBIL Betriebe. Weltweit beschäftigen die 14 Netzwerkpartner fast 103.000 Arbeitnehmer*innen – ein enormes Potential, um klimaschonende Pendlermobilität zu fördern.
„Unternehmen, die es gewohnt sind, im Wettbewerb zu stehen, finden sich im Netzwerk Wirtschaft MOBIL zusammen, um durch Kooperation im Mobilitätsmanagement mehr für den Klimaschutz und schlussendlich die Lebensqualität in Vorarlberg zu erreichen,“ erklärt Martin Reis vom Energieinstitut Vorarlberg. Das Energieinstitut hat das Netzwerk ins Leben gerufen und zusammen mit Fritz Führungskreise seit Beginn begleitet. „Es freut mich daher sehr, dass wir mit Februar 2022 mit der i+R Gruppe, der BayWa Vorarlberg und der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg drei Neueinsteiger im Netzwerk begrüßen können“, betont Martin Reis.
Bis 2025 soll eine deutliche Mehrheit der Mitarbeitenden zum Umstieg auf gesunde und umweltfreundliche Verkehrsmittel motiviert werden. Derzeit pendeln im Schnitt 53 Prozent der Mitarbeiter*innen aus den Netzwerkbetrieben mit dem Auto zur Arbeit. Ziel ist eine weitere Reduzierung auf 48 Prozent. Damit könnten pro Tag 1.936 Autofahrten eingespart werden. Neben dem Weg zum Arbeitsplatz werden im Netzwerk aber auch Themen wie Verbesserungen bei dienstlichen Wegen und Reisen sowie die Umstellung des Fuhrparks auf klimaneutrale Fahrzeuge behandelt.
Politik begrüßt die Initiative
Der Klimaschutz, aber auch das wachsende Verkehrsaufkommen in der Region verlangen nach zukunftsfähigen Lösungen – darin sind sich alle einig.
„47% der Vorarlberger CO2-Emission werden vom Mobilitätssektor verursacht. Initiativen wie jene des Netzwerks Wirtschaft MOBIL tragen dazu bei, den Pendler*innenverkehr auf klimafreundlichere Mobilitätsformen zu verlagern und sind somit ein wichtiges Puzzlestück in der gemeinsamen Anstrengung der Klimakrise entgegenzuwirken,“ betont Umwelt- und Mobilitätslandesrat Rauch „Wichtig ist hierfür auch der Ausbau des Angebots: So bedient die neue Linie 14 des Landbusses Unteres Rheintal die Betriebsgebiete Dornbirn Wallenmahd, Wolfurt Hohe Brücke und Industriegebiet Lauterach.“
„Es ist erfreulich, dass Vorarlberger Arbeitgeber eine Vorreiterrolle einnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es um die Verringerung des Verkehrsaufkommens auf Vorarlbergs Straßen und damit des CO2 Ausstoßes geht“, unterstreicht Wirtschaftslandesrat Marco Tittler die Rolle des Netzwerks. Beide begrüßen die Initiative der 14 engagierten Partner.
Ideenschmiede für aktive und umweltfreundliche Pendlermobilität
Das Netzwerk Wirtschaft MOBIL versteht sich als Ideenschmiede. Die Netzwerkpartner entwickeln gemeinsam konkrete Maßnahmen und setzen diese in die Praxis um. Ergebnis der Arbeit in den vergangenen Jahren ist ein „Werkzeugkoffer“ mit praxiserprobten Maßnahmen für aktive und umweltfreundliche Pendlermobilität.
„Der Werkzeugkoffer steht allen Interessierten zur Verfügung“, erklärt Martin Reis. Dass auch andere Betriebe von den Ideen und der Praxiserfahrung der Netzwerkpartner profitieren sollen, ist Grundkonsens der Mitglieder, die selbst Vorreiterfunktion einnehmen.
Außerdem haben die Netzwerkbetriebe mit unterschiedlichen Mobilitätspartnern wie dem Verkehrsverbund, der Radverkehrskoordination des Landes, dem Landbus Unterland oder Caruso maßgeblich dazu beigetragen, konkrete Verbesserungen beim Angebot im öffentlichen Verkehr oder der Radinfrastruktur anzustoßen. So konnte zum Beispiel die Einführung einer neuen Landbus-Schnellverbindung (Linie 14) unterstützt werden, die im Herbst 2021 eingeführt wurde und seitdem Betriebsstandorte in Bregenz, Wolfurt/Lauterach und Dornbirn anbindet.
Mobilitätsmanagement und Gesundheitsförderung verbinden
Komplexe Herausforderungen wie der Klimawandel brauchen neue gemeinsame Herangehensweisen. Grenzüberschreitende Lösungen sind für die Region wichtiger denn je. Nicht zuletzt sind es fachübergreifende Ansätze, die nachhaltige Lösungen bringen. Zum Beispiel die bewusste Verknüpfung von Betrieblicher Gesundheitsförderung und Betrieblichem Mobilitätsmanagement. Mitglieder des Netzwerks Wirtschaft MOBIL engagieren sich daher aktuell im AHB Interreg Projekt AMIGO und erweitern damit ihren breiten Erfahrungsschatz um neue Aspekte.
Die neuen Partner im Netzwerk Wirtschaft MOBIL
Mit Februar 2022 treten die i+R Gruppe, die BayWa Vorarlberg und die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg dem Netzwerk Wirtschaft MOBIL bei:
„Wir setzen uns schon seit geraumer Zeit mit dem Thema nachhaltiger Mobilität auseinander. Nach dem Umsetzen einzelner Projekte – auch in Zusammenarbeit mit dem Energieinstitut Vorarlberg - sind wir auf das Netzwerk Wirtschaft MOBIL gestoßen. Das Netzwerk sehen wir als idealen Partner um uns noch stärker zu vernetzen, Ideen auszutauschen und Knowhow zu teilen. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam im Netzwerk Wirtschaft MOBIL mehr erreichen können. Als regional verankertes Unternehmen möchten wir unseren Beitrag für eine umweltschonende Mobilität nachhaltig erhöhen.“ Martin König, Geschäftsführer BayWa Vorarlberg
„Nachhaltige Mobilität und gesunde Mitarbeitende sind für uns von großer Bedeutung. Unser Ziel ist es, für unsere Mitarbeitenden nachhaltige und sichere Mobilitätslösungen zu finden und dabei gleichzeitig auch Akzente für den gesamten Lebens- und Wirtschaftsraum Vorarlberg zu setzen. Eine große Herausforderung ist die Reduktion unseres CO2-Fußabdrucks. Denn rund die Hälfte unserer Treibhausgasemissionen ist auf unser Mobilitätsverhalten zurückzuführen. Verantwortung zu übernehmen bedeutet für uns, noch mehr alternative Lösungen für die Anreise, für Dienstreisen und die generelle Mobilität unserer Mitarbeitenden zu entwickeln. Da wir davon überzeugt sind, gemeinsam mehr erreichen zu können, ist für uns der Beitritt in das Netzwerk Wirtschaft MOBIL besonders wichtig.“ Manfred Miglar, Vorstandsvorsitzender STV der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg
„Wir setzen bereits seit Jahren Aktivitäten im Mobilitätsbereich. So haben wir z.B. an vielen Standorten E-Sharing-Räder für Mitarbeitende. Wir wollen die kollektive Intelligenz des Netzwerks Wirtschaft MOBIL nutzen und unsere eigenen Erfahrungen einbringen. Die umweltfreundliche Mobilität für die Mitarbeitenden und im betrieblichen Alltag ist jedenfalls das Ziel, das wir gemeinsam verfolgen.“ Johannes Traxler, Ökologisierung/ESG-Management, i+R Gruppe
„Einerseits stehen wir vor der Herausforderung, dass viele Mitarbeitende für den beruflichen Alltag auf ein Dienstfahrzeug angewiesen sind, da die Baustellen anderweitig kaum erreichbar sind. Andererseits gibt es für die Baustellenfahrzeuge noch kaum elektrische Alternativen, die einem Praxistest standhalten. Elektrifizierung und ergänzende Angebote für Mitarbeitende werden jedenfalls unser Handeln in den nächsten Jahren begleiten.“ Joachim Alge und Reinhard Schertler, Eigentümer der i+R Gruppe