Mehrfamilienhaus Rüedi: Leben mit der Sonne
Dank der hohen Speicherfähigkeit im Innern sowie dem hohen Glasanteil an der Südfassade ist das Gebäude optimal auf die passive Solarnutzung ausgelegt. Die aussenliegenden Stoffmarkisen auf der Südseite des Hauptgebäudes (EG und 1. OG) werden manuell, raumweise gesteuert. Auf der Westseite im Nebenbau sind aussenliegende Lamellenstoren eingesetzt. Auch diese werden manuell gesteuert. Die Attikawohnung verfügt auf der Südseite über ein manuell ausziehbares Vordach. Dieses wird mit Teleskopstangen im Frühjahr bis Spätherbst ausgezogen.
Die Westseite des Attikageschosses ist mit einer Stoffmarkise (vertikale Führung) ausgestattet. Durch Holzbalken an der Decke wurde viel Oberfläche für die Speicherung geschaffen. Die Zwischenwände im Innenraum wurden mit 18 cm Kalksandstein ausgeführt, dieser wurde jeweils mit 1.5 cm mineralischem Putz versehen. Auf einzele Bauteilschichten wurde verzichtet. Die Böden sind beispielsweise mit Beton, ohne zusätzlichen Fussbodenbelag ausgeführt. Die Fassade des Hauptgebäudes wurde lediglich mit einem mineralisch verputzten, porosiertem Backstein ausgeführt. Somit konnte auf weitere Verklebungen von einer zusätzlichen Dämmschicht verzichtet werden.
Passive Solarenergie - ein Wohnerlebnis
Die fassadenintegrierte Sonnenkollektoranlage liefert Wärme für die Heizung und das Warmwasser. Durch Ausrichtung und Konstruktion wurde viel Speichermasse geschaffen. Dank der hohen Speicherfähigkeit im Innern sowie dem hohen Glasanteil an der Südfassade ist das Gebäude auf die passive Solarnutzung ausgelegt. Die Fenstergläser auf der Südseite des Nebengebäudes sind in Vertiefungen eingelegt, somit kann mit wenigen Handgriffen die komplette Verglasung ausgetauscht werden. Auch die Pfosten-Riegelkonstruktion bei der Südfassade des Hauptgebäudes bietet ausgezeichnete Bedingungen für einen zukünftigen Fensteraustausch. Die herausragende Stärke des Wohngebäudes ist der sehr hohe Anteil an passiver Solarenergie.