Zuwachs im Kloster - Die Partnerbetriebe blicken hinter die Kulissen von Kloster Mehrerau
Zuwachs auf Zeit haben die Mönche der Klosteranlage Mehrerau in Bregenz mit dem Besuch der Partnerbetriebe erlebt. Und dieser Besuch war ganz außergewöhnlich.
Wo andere Besichtigungen enden, haben die Mönche der Zisterzienserabtei ihre Türen für die rund 40 Teilnehmenden geöffnet. Gelegenheit, den Baufortschritt der zweiten Etappe der Klostersanierung zu erkennen – und einige der sehr privaten Räume der Zisterzienserbrüder zu betreten. Möglich gemacht hat das die Zusammenarbeit zwischen dem Kloster und Partnerbetrieb i+R Industrie- und Gewerbebau. Martin Epp, Geschäftsbereichsleitung Bestandsbau, hat die Führung gemeinsam mit Pater Prior Henrik und Finanz- und Verwaltungsdirektor Michael Gmeinder übernommen. Aus dem Mittelalter stammen die ältesten Teile des Klosters, das Michael Gmeinder als „das Denkmal schlechthin in Vorarlberg“ bezeichnet. „Auch für die Handwerker ist das eine ganz besondere Baustelle.“
„Schlussendlich machen wir das alles für Vorarlberg“
Für die Besichtigung hat das Kloster die Türen zur Klosterkirche, Teilen des Kreuzgangs, zum Tafelsaal und der legendären Barockbibliothek geöffnet. Sie enthält u.a. die Originalnoten der Schweizer Landeshymne – was sich aus der gemeinsamen Geschichte mit dem Konvent in Wettingen (CH) erklärt.
In mehreren Etappen werden die dringlichsten Sanierungen realisiert. Größtes Anliegen der Mönche war, pflegebedürftige Brüder weiter am Klosterleben teilhaben lassen zu können. Das wurde in Etappe 1 mit der Sanierung des Osttraktes umgesetzt. Im zweiten Bauabschnitt werden nun die Abteikirche und der Kreuzgang saniert.
Wir wollen uns besser hören können bei Gesang und Gebet“, fasst Pater Henrik mit der Akustik für die sanierungsbedürftige Kirche, ein Hauptanliegen in Worte.
Pater Henrik (Zisterzienserabtei Wettingen – Mehrerau)
Die Lösung entsteht mit der neuen elektronischen Ausstattung mittels Erschließung durch die Unterkirche. Außerdem werden die historischen Fenster saniert, die Innen- und Außenwände gereinigt und eine einzigartige Plastik von Herbert Albrecht restauriert. Und es entsteht ein neues Geschoss über dem Kreuzgang – eine Art "Verbindungsbrücke“ zwischen West- und Ostflügel, geplant mit Aufenthalts-Schulungs- und Meditationsraum für zukünftige Gäste. Gleichzeitig wird der Kreuzgang im Erdgeschoss saniert.
Exklusiv konnten die Partnerbetriebe auch einen Blick in den erneuerten Osttrakt werfen, der im Kern komplett saniert wurde und den Zisterziensern als Wohngebäude und Pflegestation dient. Barrierefrei angelegt, können hier nun auch pflegebedürftige Brüder besser am klösterlichen Leben teilnehmen. Die Räumlichkeiten wurden vergrößert und jeder Bruder hat sein eigenes Badezimmer. Wiederhergestellt wurde auch die Stuckdecke. Und: Man hat das statische System des Ostflügels grundlegend ergänzt, um es an die heutigen Vorgaben für ein mehrstöckiges Wohngebäude anzupassen.
Wir haben das frühere Wirtschaftsgebäude mit seinem reduzierten Holzbau stark zurückgebaut, neu aufgebaut und stahlverstärkt.
Martin Epp (i+R Bestandsbau GmbH)
Die Außenwände wurden von innen mit einem hoch kapillaraktiven und dampfdiffusionsoffenen Innendämmsystem, einer Kalziumsilikatdämmung, energetisch ertüchtigt.
Die Demut und Feinfühligkeit in der Vorgehensweise, immer in Abstimmung mit dem Denkmalamt, und dem Miteinander ist spürbar während des gemeinsamen Rundgangs. Sehr behutsam ist man etwa auch mit den 68 Originalfenstern des Osttrakts umgegangen, die vorsichtig ausgebaut, nummeriert und restauriert wurden. Selbst der originalgetreue Fensterkitt wurde wiederverwendet, wie Martin Epp (i+R Bestandsbau) von der „Rettung“ der Fenster erzählt. Zur Restaurierung und Wiederverwendung der historischen Holzfenster dient eine spezielle Sandstrahltechnik.
An „lange Gespräche mit dem Konvent“ erinnert sich Martin Epp, immer verbunden mit der Frage: „Wie weit wollen wir gehen? Wie weit wollen wir uns öffnen?“
Maßnahmen in Einklang mit den Regeln des Ordens
Im Jahr 2017 hat i+R Industrie- und Gewerbebau die Anfrage und schließlich den Auftrag über die Etappen 1 und 2 der Instandsetzung erhalten. Bis zur 800-Jahr-Feier des Ordens im Jahr 2027 will man die Gesamtsanierung abgeschlossen haben. „Tolle Baustruktur, guter Partner“, lobt Michael Gmeinder den Baufortschritt.
Im Abschluss fand das Jahresessen der Partnerbetriebe in Laufweite des Klosters im Gasthaus Lamm statt. Dort fand ein reger Austausch untereinander statt und die spannende Führung war Thema in vielen Gesprächen.„Was für ein beeindruckender Einblick“, fasst es einer der Teilnehmer zusammen, der wie alle ein frisch gebrautes Klosterbier mit nach Hause nehmen konnte.
Für alle Interessierten gibt es im November und Dezember Termine für ein Bauführung durch die Abteikirche.
HIER gehts zur Anmeldung und zur Terminübersicht.
Beteiligte Partnerbetriebe: i+R Bestandsbau GmbH, Inhaus Handels GmbH, Weiss + Appetito Spezialdienste GmbH, Sto Ges.mb.H., Röfix AG
Erfahren Sie mehr über die Sanierungsspezialist*innen: www.partnerbetrieb.net
Text: Jutta Metzler, Bessere Texte
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