Bestnoten für die Volksschule Hof
Die neue Volksschule Hof in Andelsbuch ist ein Vorzeigeobjekt mit Bestnoten in Sachen Energieeffizienz, Ökologie und gesundes Raumklima. 969 von 1000 möglichen Punkten beim kommunalen Gebäudeausweis (KGA) ist ein Rekordwert, den nur wenige Vorarlberger Gebäude vorweisen können.
Die Volksschule Hof in Andelsbuch war in die Jahre gekommen. Das Gebäude stammte aus den 60er-Jahren und sollte nach 50 Jahren saniert und erweitert werden. Im Zuge der ersten Abbrucharbeiten kamen jedoch marode Zustände zutage. Das Fundament in einem schlechten Zustand, zudem gab es Bedenken in Bezug auf Statik und Dichtheit. Im Juli 2022 fiel trotz fortgeschrittener Planung die Entscheidung für einen weitgehenden Neubau der Schule. Eine Sanierung der Bestandbauteile wäre deutlich aufwändiger und somit unwirtschaftlich gewesen.
Neues Kapitel für Bildung und Nachhaltigkeit
Nach rund 22 Monaten Bauzeit konnten zu Ostern 2024 insgesamt 149 Schüler*innen in acht Klassen in die neue Schule einziehen. Die Architekten Michael Stöckler und Doris Gruber überzeugten mit ihrem Projekt und wurden von der Jury nicht zuletzt aufgrund des respektvollen Umgangs mit der Bestandstruktur auf den 1. Platz gereiht.
Beim Entwurf standen der schonende Umgang und das gleiche Erscheinungsbild der Schule im Vordergrund. Im gesamten Wettbewerbsverfahren gab es kein Projekt, das den Bestand in so einem vergleichbar hohem Maße respektiert und erhalten hat.
Bernhard Kleber, Bürgermeister von Andelsbuch über die Entscheidung der Jury
So blieben der Ost- und Westteil der Schule weitgehend erhalten, wurden aber entlang der Nordfassade erweitert. Der Neubau bot auch Chancen, zum Beispiel neue Räumlichkeiten für den Bauhof, zusätzliche Räume für den Kindergarten oder ein Gruppen- und Bewegungsraum, die auch von Andelsbucher Vereinen genutzt werden darf. Auch die „Andelsbücherei“ hat wieder Platz gefunden und der Turnsaal und Bewegungsraum sind bereits ab Herbst für Kurse für die Bevölkerung wie Pilates oder Altersturnen ausgebucht. Zudem wurden die Außenbereiche neu organisiert – mit einem vergrößerten verkehrsfreien Pausenhof und Radabstellanlagen, sodass der Zugang zum Schulgelände nur noch fußläufig erreichbar ist.
Ökologische Musterschülerin
Die neue Volksschule Hof gilt als Musterbeispiel für eine ressourcenschonende und nachhaltige Umsetzung eines kommunalen Gebäudes. Die Photovoltaikanlage mit 90 kWp Leistung auf dem Dach sorgt für eine umweltfreundliche Energieversorgung, geheizt wird mit einer Pelletheizung. Viele Gewerke konnten an Betriebe aus dem Dorf und Umgebung vergeben werden. Für ein angenehmes und gesundes Raumklima wurde Holz aus heimischen Wäldern verwendet und auf eine konsequente Vermeidung von Schadstoffen in allen Bauteilen geachtet. Die Besonderheit: Eine Regenwasserzisterne mit 45 Kubik Fassungsvermögen wurde installiert. Diese wird für die Toilettenspülung in der Schule sowie die Bewässerung der Außenbereiche und sogar für den Friedhof nebenan genutzt. So können circa 50 Prozent des bevor benötigten Trinkwassers eingespart werden.
969 Punkte beim Kommunalgebäudeausweis
Der Fokus auf Energieeffizienz, die Verwendung von erneuerbaren Energien und ökologischen Baumaterialien sowie die Raumluftqualität und Wirtschaftlichkeit wurde im Kommunalen Gebäudeausweis (KGA) mit einer äußerst hohen Punktezahl belohnt – in Vorarlberg gibt es nur eine Handvoll Gebäude, die 969 Punkte erreichen konnten, darunter beispielsweise das Bildungszentrum Hofen in Frastanz.
Kunst & Bau im Außenbereich
Auch auf die künstlerische Gestaltung des Außenbereichs wurde besonderen Wert gelegt. So wurde von der Werkraumschule gemeinsam mit Andelsbucher Handwerkern ein Projekt mit Wassertischen ausgearbeitet. Nicht zuletzt sind die hellen Betonskulpturen in Form von „Luftmatratzen“ ein Blickfang entlang des Rad- und Spazierwegs und attraktives Sitz- und Liegemöbel zugleich. Die künstlerische Idee der gebürtigen Schwarzenbergerin Luka Jana Berchtold mit Wahlheimat Wien hat die Jury durch „Witz und Humor“ sofort überzeugt. Die Volksschule Hof in Andelsbuch markiert ohne Zweifel den Beginn eines neuen Kapitels für Bildung und Nachhaltigkeit in der Gemeinde Andelsbuch.
Es ist ein Ort mit einer freundlichen und warmen Lernumgebung, der nicht nur den Schüler*innen, sondern der gesamten Bevölkerung zugutekommt und einen wichtigen Schritt in eine nachhaltige Zukunft aufzeigt.
Bernhard Kleber, Bürgermeister Andelsbuch