MissionZero-Gemeinde
Spätestens bis 2040 müssen Gemeinden ihre kommunalen CO2-Emissionen durch gezielte Maßnahmen höchstmöglich reduzieren bzw. vermeiden. Das Energieinstitut Vorarlberg unterstützt mit dem geförderten Projekt MissionZero-Gemeinden, diese Ziele noch schneller zu erreichen.
Im Oktober 2018 hat der Vorarlberger Landtag einstimmig beschlossen, die Vorarlberger Landesverwaltung ab 2019 klimaneutral zu organisieren. Auch die e5-Gemeinden sind dazu aufgerufen, dem Beispiel der „MissionZeroV“ des Landes zu folgen. Bereits 17 Städte und Gemeinden haben den Beschluss zur MissionZero-Gemeinde gefasst, mit dem Vorsatz, sich bereits 2030-2035 klimaneutral zu organisieren.
Die MissionZero umfasst die Erhebung, Reduktion sowie die Kompensation kommunaler CO2-Emissionen, die aus der Strom- und Wärmeversorgung von Gebäuden und Anlagen, dem Fahrzeugpool, sowie aus Dienstreisen entstehen. Parallel zur Reduktion werden die verursachten CO2-Emissionen jährlich monetär bewertet und die dadurch entstehenden finanziellen Mittel wiederum zweckgebunden in zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen reinvestiert.
Im Rahmen der MissionZero werden CO2-Emissionen aus den folgenden Bereichen berücksichtigt:
- Strom- und Wärmeversorgung kommunaler Gebäude und Anlagen
- gemeindeeigener Fuhrpark
Gemeinden steht es frei, die Systemgrenzen zu erweitern (z. B. auf Dienstreisen, benutzte Produkte, Mitarbeiter*innen-Mobilität etc.), allerdings müssen die beiden oben genannten Bereiche zwecks einheitlicher Vorgehensweise und Vergleichbarkeit immer ausgewiesen werden.
Daten, Daten, Daten
Wie so oft bildet eine genaue Datenerfassung auch auf dem Weg zur MissionZero die notwendige Grundlage. Zukünftige MissionZero Gemeinden sollten im Vorfeld darauf achten, dass...
- alle kommunalen Gebäude und Anlagen im Energiebericht Online (EBO) mit den jeweils richtigen Energieträgern hinterlegt und Verbräuche vollständig erfasst sind
- der kommunale Fuhrpark ebenfalls im EBO über die Treibstoffbuchhaltung erfasst ist
CO2-Bilanz und monetäre Bewertung
Die Berechnung der CO2-Emissionen im Rahmen der MissionZero erfolgt unter Berücksichtigung der direkten (Scope 1) und indirekten Emissionen (Scope 2), d. h. unter Berücksichtigung der Vorketten. Die Berechnung für e5-Gemeinden wird vom Energieinstitut Vorarlberg angeboten. Voraussetzung ist eine lückenlose Datenerfassung im EBO.
Im Zuge von MissionZero werden trotz umgesetzter Reduktionsmaßnahmen nicht vermiedene CO2-Emissionen jährlich monetär bewertet. Der von der Landesregierung festgelegte Preis für die MissionZeroV soll in Gemeinden nicht unterschritten werden. 2023 lag der von der Landesregierung festgelegte Preis bei 60 Euro pro Tonne CO2 und steigert sich bis 2025 jährlich um 5 Euro.
Zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen
Die aus der MissionZero generierten finanziellen Mittel (aus der monetären Bewertung der anfallenden CO2-Emissionen) werden von den Gemeinden jährlich zweckgebunden in zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen reinvestiert. Dadurch können MissionZero Gemeinden Klimaschutz aktiv vorantreiben.
Interessierten e5-Gemeinden werden folgende Dokumente für eine erfolgreiche Umsetzung zur Verfügung gestellt:
- Leitfaden zur Umsetzung der MissionZero in Gemeinden
- Beschlussvorlage
- Monitoring-Berichtsvorlage
Zusätzliche Unterstützung durch das e5-Programm...
- bei Fragen zur korrekten Dateneingabe im EBO
- bei der Berechnung der CO2-Bilanz
Aktuelle Landesprojekte zur Unterstützung von MissionZero-Gemeinden:
Wenn Ihre Gemeinde Interesse an der Umsetzung hat, wenden Sie sich bitte an Ihre e5-Gemeindebetreuer*in.