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Haus über dem Nebel - eine inspirierende Sanierungsgeschichte

Das Einfamilienhaus aus den 1980er Jahren ist fast nicht mehr wiederzuerkennen. Partnerbetrieb Lukas Peter Mähr, MWArchitekten ist es mit der außergewöhnlichen Sanierung gelungen, die Struktur zu verdichten und das Ortsbild aufzuwerten.

Das Gebäude liegt schön eingebettet in einer historisch gewachsenen Gebäudestruktur an der Hangkante des Rheintals mit Blick vom Bodensee bis weit in die Alpen. Ursprünglich wurde das Einfamilienhaus in den 1980er-Jahren größtenteils eigenhändig errichtet und seither mehrfach umstrukturiert, adaptiert und den Bedürfnissen der Familie angepasst. Seit Kurzem ist es allerdings fast nicht mehr wiederzuerkennen.

Wir haben mit Partnerbetrieb Architekt Lukas Peter Mähr (MWArchitekten) und dem Bauherrn über die außergewöhnliche Sanierung gesprochen, bei der es in Rückbesinnung auf einfache Grundgedanken gelungen ist, die bestehende Struktur zu verdichten und das Ortsbild zugleich aufzuwerten.

Wenn man alte Bilder des Hauses mit seinem jetzigen Aussehen vergleicht, findet man fast keine Parallelen mehr. Es scheint, als würde man vor einem Neubau stehen. Daher: Warum ist es dennoch eine Sanierung geworden?

Bauherr: Meine Frau und ich haben uns lange nach Häusern und Grundstücken umgesehen. Aber nichts entsprach wirklich unseren Vorstellungen. Mit der Zeit hat sich dann immer mehr herauskristallisiert, dass das Elternhaus meiner Frau genau das Richtige für uns wäre. Die Lage, die Verbundenheit, der ökologische Gedanke, Bestehendes zu nutzen, – das hat alles wunderbar gepasst. Aber für das entsprechende Wohngefühl war eine Generalsanierung notwendig. Denn wenn schon Zeit und Geld in Baumaßnahmen investieren, dann ordentlich, langfristig nachhaltig und architektonisch einwandfrei.

Und das ist definitiv gelungen.

Bauherr: Ja, dank der Unterstützung von vielen Menschen. Denn die Sanierung eines Altbestands wie diesem noch dazu in einer solchen Lage, ist schon sehr herausfordernd. Aber wir hatten mit Lukas P. Mähr einen großartigen Architekten, dessen Vorstellungen mit den unseren voll kompatibel waren.

Wie sind Sie überhaupt zusammengekommen?

Bauherr: Wir hatten bereits Gespräche mit mehreren Architekten, als wir über Umwege zu Lukas kamen. Aber vor der ersten Projektpräsentation hatten wir keinen persönlichen Kontakt. Er hat alles zum Gebäude und unseren Wünschen nur aus zweiter Hand erfahren.

Umso bemerkenswerter, dass es dann augenscheinlich sofort gepasst hat. Wie haben Sie sich dem Projekt angenähert?

Lukas P. Mähr: Als ich die Bilder vom Haus sah und den Wunsch nach einer Sanierung hörte, passte das für mich erst einmal nicht zusammen. Auf dem ersten Blick war für mich nicht klar, was am Bestand erhaltenswert sein sollte. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr veränderte sich allerdings das Bild. „Beständigkeit“ bekam für mich eine neue Bedeutung. Plötzlich war mir klar, dass der Bestand nicht nur saniert werden durfte, sondern ein komplett neues Erscheinungsbild brauchte, um langfristig beständig zu sein. Mit dieser Idee bin ich dann in unseren ersten Termin gegangen. Und war dabei sehr nervös, um ehrlich zu sein.

Aber sie stießen auf offene Ohren und konnten mit ihrer ersten Idee geradewegs überzeugen.

Bauherr: Die Idee, das Volumen mit einer klaren und schlichten Kubatur zu vereinfachen, begeisterte uns sofort. Und die Umsetzungsvorschläge für die Innengestaltung, zum Beispiel die Entfernung der Decke im Wohnzimmer, entsprachen ebenfalls genau unseren Vorstellungen. Es hat auch menschlich sofort "gefunkt". Lukas ist der gleiche „Tüpfleschieser“ wie ich. Ich wusste sofort, dass er mich verstehen wird. (lacht) Denn wie gesagt, wenn ich mir die Arbeit schon „antue“, dann will ich, dass das Ergebnis 100%ig passt.

Lukas P. Mähr: Das meine erste Idee gleich angenommen wurde, hatte ich nicht erwartet. Ich bin sehr kompromisslos in das Gespräch gegangen. Ganz oder gar nicht war meine Devise. Ich war wirklich paff, dass meine Ideen so überzeugten. Im Grunde sind wir bei meinen allerersten Skizzen hängen geblieben. Das war schon ein besonderer "Magic Moment".

Speziell gemacht hat das Projekt auch die technische Komplexität.

Lukas P. Mähr: Genau. Während das Untergeschoss und das Erdgeschoss renoviert und umgebaut wurden, musste das Obergeschoss auf Grund der niedrigen Raumhöhe abgetragen und durch einen Ersatzbau in modernster Holzbauweise ersetzt werden. Im Zuge dieser Umstrukturierung sind die notwendigen Zimmer und ein großzügiger Wohn- Essbereich über zwei Stockwerke entstanden.

Bauherr: Besonders herausfordernd war es, das heterogene Gemisch an Oberflächen zur vereinheitlichen. Durch ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Hölzern und Oberflächenbehandlungen ist es gelungen, hier ein homogenes Bild zu erzeugen. Auch dank der feinfühligen Planung und der guten Abstimmung zwischen allen Handwerkern – vom Ausbau bis zum Zimmereibetrieb.

Lukas P. Mähr: Gerade zu Beginn hat uns besonders der „schiefe Bestand“ etwas Kopfzerbrechen bereitet. Die Vermessung war von Anfang an sehr schwierig und der Holzbauer musste immer wieder adaptieren und schräg setzen.

Zusätzlich zu all den baulichen Herausforderung, die das Projekt mit sich brachte, mussten Sie sich auch mit einer Pandemie und stark steigenden Rohstoffpreisen auseinandersetzen.

Bauherr: Ja, ich brauchte schon gute Nerven. (lacht). Die Kosten sind stark gestiegen und gute Handwerker sind rar. Oder besser gesagt: Die Guten konnten es sich aussuchen und haben uns manchmal etwas länger warten lassen, als uns lieb war. Schlussendlich hat aber alles geklappt und wir genießen heute nach rund zwei Jahren Planungs- und Bauzeit unser neues Heim und fühlen uns hier rundum wohl.

Haben Sie denn einen Lieblingsraum?

Bauherr: Eigentlich finde ich alle Räume toll. Aber die Küche und das Esszimmer mit dem Ofen und dem Bänkle haben es mir besonders angetan. Ein Lebensraum mit einer einzigartigen Aussicht. Wir genießen diesen Ort als Familie jeden Tag und sind dafür sehr dankbar.

Lukas P. Mähr: Das freut mich zu hören. Es scheint, dass wir einiges richtig gemacht haben. (lacht).

Davon bin ich überzeugt. Man fühlt sich hier einfach wohl. Abschließend: Würden Sie heute nochmals diesen Weg gehen?

Bauherr: Ja, denn das Ergebnis zeigt, dass es richtig war. Aber ich möchte auch anmerken, dass es nur dank der Unterstützung und dem Wohlwollen von vielen Menschen möglich war. Besonders möchte ich meiner Schwiegermama DANKE sagen. Sie hat in der Zeit des Umbaus sehr viel geleistet. Über ein Jahr hat sie ihr Leben auf den Kopf gestellt und auf vieles verzichtet. Das ist nicht selbstverständlich und wir sind ihr dafür sehr dankbar.

Lukas P. Mähr: Ja, damit Sanierungen gelingen, braucht es nicht nur gute Planer und Handwerker, sondern auch das Engagement und Verständnis der Familie. Erst dann wird das Ergebnis „a freuige Sach‘“.

Vielen Dank für das Gespräch.

Mehr Details über diese erfolgreiche Sanierung und weitere nachahmenswerte Beispiele finden Sie in der Sanierungsgalerie. www.sanierungsgalerie.at

Fotograf: Adolf Bereuter, © MWArchitekten

Lukas Peter Mähr, MWArchitekten und Dr´Holzbauer (verantwortlich für den Holzbau bei der Sanierung) sind Mitglied bei der Plattform Partnerbetrieb Traumhaus Althaus. Erfahren Sie mehr über die Sanierungs-Spezialist*innen www.partnerbetrieb.net.