Gemeindebauten Mellau - Neubau Kindergarten und Veranstaltungssaal
Der besonders behutsame Umgang mit der Bausubstanz war eines der wichtigsten Aspekte bei der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes mit historischem Hintergrund.
Das Gebäude definiert eine neue Ortsmitte in der Bregenzerwälder Gemeinde und besticht durch den Einsatz von Baubuche (Buche als Konstruktionsholz).
Architektur
Die beiden neuen Gebäude des Kindergartens und des Mehrzwecksaals bilden mit der bestehenden Volksschule einen Dorfanger, der mit der Kirche St. Anton und dem Gemeindeamt um die bestehende Dorflinde ein erlebbares kommunales Zentrum schafft. Gebäude für unterschiedlichste Generationen, die in starken ortsräumlichen und nutzungsübergreifenden Bezügen stehen, bilden selbständige Einheiten, aber sind unterirdisch verbunden.
Der zweigeschossige Kindergarten südlich der Kirche kommuniziert mit der gegenüberliegenden Schule, flankiert vom Mehrzwecksaal. Südlich und östlich formen sich kleinteiligere Außenräume, die vorwiegend dem Kindergarten zugeordnet sind. Im Inneren bildet die zentrale Erschließung mit ”durchgestecktem” Aufenthaltsbereich die zentrale Mitte, um den sich alle Räume gruppieren. Dem Mehrzwecksaal ist ein breites, gut beleuchtetes Foyer vorgelagert.
Beide neu zu errichtenden Gebäude wurden in Holzmassivbauweise errichtet. Die Hüllqualitäten der Außenhaut entsprechen den Anforderungen des Passivhauses. Zur Minimierung des Treibhauspotentials und aus dem Bekenntnis zur Verwendung ökologischer Baustoffe wurde der gemeindeeigene Wald als Rohstoffressource genutzt.
Energie und Ökologie
Die Gebäude wurden an die Biomassenfernwärme der Gemeinde Mellau angeschlossen. Alle Räume werden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung mit frischer Luft versorgt. Der Wärmebereitstellungsgrad beträgt mindestens 75 % (PHI). Eine zeitgesteuerte und mengengeführte Regelung der Lüftungsanlage wurde ausgeführt.
Um den Energieverbrauch für Beleuchtung zu optimieren, wurde eine energieeffiziente Beleuchtung mit Tageslichtsteuerung umgesetzt. Auf dem Dach wurde eine PV-Anlage mit einem Ertrag von ca. 24.000 kWh/a realisiert, die ca. 40% des Eigenbedarfes decken kann und 14.000kWh ins Netzt einspeist.
Dieser Text stammt aus der Projektdokumentation 2014 bis 2019 vom Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde, das Sie hier als pdf herunterladen oder als gedruckte Version über unseren Broschürenshop bestellen können. Fotos von Caroline Begle.