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Wohnbauförderung für ein neues Dach

Wenn nicht nur die Eindeckung neu gemacht, sondern das Dach auch thermisch saniert wird, gibt's dafür Förderungen. Ein Überblick über den Stand 2024.

Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Zuerst: Förderbedingungen vorab prüfen

Es gibt zum einen Förderbedingungen, die sich auf die Förderwerber*innen beziehen. Das betrifft zum einen die Staatsbürgerschaft und das Haushaltseinkommen. Zudem gibt es objektbezogene Voraussetzungen, so muss beispielsweise die Baubewilligung mindestens 20 Jahre zurückliegen, es muss sich um einen Hauptwohnsitz handeln und zudem müssen ökologische und energetische Mindestanforderungen eingehalten werden. Alle Bedingungen im Detail finden Sie in der „Broschüre Sanieren“ oder auf der Landesseite www.vorarlberg.at/sanierung

Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, den Antrag bei der Wohnbauförderung zur Prüfung der Fördervoraussetzungen vorab zu stellen.

Gefördert wird die Sanierung der "thermischen Hülle"

Die thermische Hülle wird durch die Bauteile bestimmt, die zwischen beheiztem Innenraum und unbeheizten Räumen oder Außenluft liegen. Im Fall einer Dachsanierung bedeutet das: Gibt es einen unbeheizten Dachboden, so ist die oberste Geschossdecke Teil der thermischen Hülle, das darüber liegende Dach aber nicht. Gefördert wird dann die Dämmung der obersten Geschossdecke!

Gibt es ein beheizbares Dachgeschoss, so ist das Dach Teil der thermischen Hülle und die Dachsanierung wird gefördert. Bei der Wohnbauförderung gilt zudem: Wird im Zuge der Dämmung der obersten Geschossdecke auch die Dacheindeckung erneuert, kann man sich auch die neue Dacheindeckung mitfördern lassen. 

Es gibt eine erhöhte Förderung bei ökologischer Sanierung

In der Wohnbauförderung werden ökologische Maßnahmen auf unterschiedliche Weise finanziell unterstützt. Da geht es um die Verwendung von nachwachsenden Dämmstoffen aber auch um die Verwendung von regionalem Holz, was über das Zertifizierungssystem „Holz-von-hier“ nachgewiesen werden kann. Unter nachwachsenden Dämmstoffen versteht man unter anderem Holzfaserdämmplatten, Zellulosedämmung, Stroh, Hanf, Kork etc.

Austrian Strawbale Network
Wird Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet, erhöht sich die Förderung von Bund und Land.

Die Förderhöhe hängt von einigen Faktoren ab und variiert entsprechend 

Da die Förderung von vielen Faktoren wie Quadratmeter Bauteilfläche, U-Werten, Kosten, Baustoffen, Haushaltseinkommen und mehr abhängig ist, kann man schwer eine konkrete Förderhöhe nennen. Damit Sie aber ein Gefühl für mögliche Förderhöhen bekommen, haben wir Ihnen hier eine Bandbreite für die Dachsanierung aber auch die Sanierung der obersten Geschossdecke dargestellt.

Dabei wird Ihnen auffallen, dass die Förderung des Landes entweder als Kredit oder als Einmalzuschuss (keine Rückzahlung) beantragt werden kann.

Maßnahme Kosten Kredit Zuschuss Beschreibung
Schräg-/Flachdach 50.000,- 22.000,- 8.800,- 100 m² Schrägdach mit guter Dämmung
Schräg-/Flachdach ökologisch 60.000,- 34.500,- 13.800,- 100 m² Schrägdach, regionales Holz, gut gedämmt mit ökologischen Materialien
Oberste Geschoßdecke 4.000,- 3.600,- 1.440,- 80 m² oberste Geschoßdecke mit guter Dämmung
Oberste Geschoßdecke & Dacheindeckung 20.000,- 18.000,- 7.200,- 80 m² oberste Geschoßdecke mit guter Dämmung + 100 m² Dacheindeckung
Oberste Geschoßdecke & Dacheindeckung ökologisch 25.000,- 22.500,- 9.000,- 80 m² oberste Geschoßdecke mit guter Dämmung aus ökologischen Materialien + 100 m² Dacheindeckung

Tipps aus der Energieberatung

Wer eine Landeförderung abholen will, muss Energieausweise vorlegen, kann sich aber bis zu 75% der Honorarkosten über die Sanierungsberatung erstatten lassen.

Sie erhalten dabei nicht nur die geforderten Energieausweise, sondern auch gleich eine umfassende Beratung, sodass die Sanierung inklusive Förderungsanträgen nicht mehr im Wege steht und sie bestens gerüstet in ihr Vorhaben starten können.  
Diese Sanierungsberatung wird von Energieausweis-Erstellenden durchgeführt. Ein paar Anlaufstellen, finden Sie über das Netzwerk Partnerbetriebe Traumhaus Althaus.

Manches lässt sich selber machen

In der Reihe Klimakarma Vlog der Energieautonomie Vorarlberg gibt's ein Video-Tutorial zur Dämmung der obersten Geschossdecke: 

Lassen Sie sich inspirieren

In unserer Sanierungsgalerie finden Sie jede Menge guter Sanierungsbeispiele mit vielen Ideen und Möglichkeiten. Gerne stellen wir auch den Kontakt zu den Bauleuten her, wenn Sie sich über Details austauschen möchten.

PV-Anlage und Begrünung machen das Dach zum Wunderwerk

Wir sind der Meinung, dass grundsätzlich auf jedes Dach eine solare Nutzung gehört - ob als thermische Solaranlage oder als PV-Anlage zur Stromproduktion. Wer sein Dach erneuert, sollte daher eine Solaranlage mitdenken. Und das Flachdach freut sich über Bewuchs statt Kies! Dazu gibt's einen Ratgeber von uns, den Sie im Broschürenshop kostenlos bestellen können!

Wird ein Flachdach saniert, sind ein paar Gedanken an eine Solaranlage oder eine Bepflanzung sehr empfehlenswert.

Auch der Bund fördert die Dachsanierung

Eine Dachsanierung oder Dämmung der obersten Geschossdecke wird vom Bund als Bauteilsanierung mit 9.000,- Euro gefördert, nie aber mit mehr als 50 % der Investitionskosten. Es müssen also Kosten von 18.000,- Euro nachgewiesen werden, um die volle Förderung abholen zu können. Eine Schräg- oder Flachdachsanierung kostet bei einem typischen Einfamilienhaus gerne 50.000,- Euro oder mehr, und die volle Förderung wird locker abgeholt. Bei der Dämmung der obersten Geschossdecke sind es allerdings deutlich weniger - eher um die 4.000,- Euro oder noch weniger, wenn die Sanierung in Eigenleistung umgesetzt wird. Bei Kosten von 4.000,- Euro gäbe es also eine Bundesförderung von 2.000,- Euro abzuholen.

Wird ökologisches Dämmmaterial verwendet, so werden die Förderätze beim Bund auf bis zu 13.500,- Euro erhöht.

Alle Ihre Förderfragen beantworten wir am Energietelefon unter 05572 / 31 202-112 (oder per Mail an energieberatung@energieinstitut.at). Oder bei Ihnen vor Ort, wenn's leichter geht.