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UNESCO Mittelschule Bürs - Sanierung zum Passivhaus

In einem beispielhaften Prozess wurde die Mitteschule Bürs über einen Zeitraum von mehreren Jahren und in drei Bauetappen saniert. Der Einsatz von Passivhauskomponenten reduzierte den Energieverbrauch auf verschwindend geringe 7 Kilowattstunden pro Quadratmeter Energiebezugsfläche im Jahr.

Architektur

Das in den 60-er und 70-er Jahren errichtete Schulgebäude wurde um- u. angebaut und im Zuge der baulichen und thermischen Sanierung im Passivhausstandard erneuert. Der schlechte thermische Zustand und die daraus resultierenden hohen Betriebskosten, sowie der geringe Nutzerkomfort durch das veraltete Raumangebot, machten diese Erneuerung notwendig. Die nichtisolierten Außenwände aus Hochlochziegeln wurden mit 24 cm Steinwolle gedämmt und mit einer Tonziegel-Fassade versehen. Die oberste Stahlbeton-Geschossdecke wurde mit Steinwolle sowie der erdanliegende Fußboden mit EPS und Heraklith gedämmt.

Energie und Ökologie

Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Fernwärmeleitung des im Miteigentum der Gemeinde befindlichen Biomasse-Heizwerkes. Das Schulgebäude wurde bereits vor den Umbauarbeiten an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die neue Heizungsanlage der Mittelschule ist über Außentemperaturfühler gesteuert. Die Lüftungsanlage mit einem Wärmerückgewinnunggrad von 80% wird über CO²-Fühler in den Räumen gesteuert und sorgt dadurch für ein angenehmes Raumklima.

Die Verwendung von nachwachsenden Baustoffen wirkt sich positiv auf die Luftqualität in den Räumen aus. Zusätzliche Energieeinsparung wird durch eine mit Präsenzmeldern gesteuerte Beleuchtung erreicht. Diese Energieeffizienzmaßnahmen führen zu einer Kosteneinsparung von ca. 315.796 Euro innerhalb von 3 Jahren, sowie einer CO2-Einsparung von 375,72 t/a. Der Emissionswert wurde über die äquivalente Ölmengeneinsparung berechnet, da die Schule bereits vor der Sanierung mit Fernwärme des Biomasse-Heizwerkes versorgt wurde.

MS Bürs - cr Caroline Begle (2)

Die auf dem Dach installierte PV-Anlage, mit einer Größe von 142,5 m2, hat einen Jahresertrag von 21.015 kWh. Während der Betriebszeiten der Schule kann die erzeugte Strommenge komplett genutzt werden, am Wochenende wird sie in das Stromnetz eingespeist. Eine Vakuumröhren-Kollektoren Solarthermieanlage mit 84 m2 und 12.000 l Pufferspeicher ist für den dritten Bauabschnitt geplant, in welchem die neuen Turnhallen, ein Gymnastikraum und die Vereinsräume errichtet werden.

Die solarthermische Anlage ist für die Warmwasserversorgung der Sanitäranlagen der Turnhallen, sowie als Heizungsunterstützung gedacht. Überschüssiges Warmwasser kann über das Fernwärmenetz in das nahegelegene Sozialzentrum der Gemeinde eingespeist werden. Durch die extensive Dachbegrünung können Starkniederschläge momentan gespeichert und kontinuierlich in mehrere Retensionflächen abgeleitet und versickert werden.

Dieser Text stammt aus der Projektdokumentation 2005 bis 2013 vom Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde. Die gedruckte Version können Sie über unseren Broschürenshop bestellen.